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Die Geschichte der Müllabfuhr Ein kurzer Exkurs

(Kristin Grünke)

Im Mittelalter gab es keine Müllabfuhr. Der Müll wurde einfach aus dem Fenster gekippt. Er bestand größtenteils aus Biomüll und wurde mit dem nächsten Regen weggewaschen oder in den Fluss geschwemmt. Ein Teil wurde von Tieren gefressen. Der Rest löste sich ziemlich schnell auf.

Mittelalter, KI, Müll auf den straßen
So stellt sich eine KI die Situation im Mittelalter vor.

Stoffreste, Metall und Glas waren zu wertvoll, um weggeworfen zu werden. Wenn etwas kaputt ging, wurde es umgearbeitet in etwas Neues. Aus Stoffresten wurden neue Kleidungsstücke, aus Metall schmiedete man Nägel.

Eine Idee, Schweine durch die Straßen zu treiben, die den Unrat auffraßen, wurde verworfen, da viele Schweine auch viel Dreck machten.

Vor zirka 130 Jahren (um 1900) wurde die erste Müllabfuhr mit Pferdewagen eingeführt. Die Bewohner der Stadt zahlten Geld, damit jemand kommt und den Müll abholt. Man hatte verstanden, dass Unrat und Krankheiten zusammenhingen. Je schmutziger die Umgebung und je schlechter die Hygiene, desto schneller breiteten sich Krankheiten aus, an denen Menschen sterben konnten. Der Müll musste also raus aus der Stadt. Zunächst mit Pferdewagen mit geschlossenem Hänger, dann mit Mülllastern ab 1950er Jahre.

Doch wohin mit dem ganzen Müll? Es entstanden Müllverbrennungsanlagen oder Deponien. Bis in die 70er Jahre waren es mehr als 65.000 in ganz Deutschland. Hinzu kamen ungeplante Deponien in Kiesgruben, Steinbrüchen oder Mooren, mit allen Flüssigkeiten, wie Motoröle, Benzin und Bremskühlflüssigkeit. Es stank, giftige Gase traten aus. Giftige Stoffe gelangten ins Endreich und ins Grundwasser. Bei der Verbrennung entstanden schädliche Substanzen, die ungefiltert in die Luft gelangten.

Wieder musste man sich Sorgen um die Gesundheit und zunehmend auch um die Natur machen. Wieder musste man umdenken. Die Müllverbrennungsanlagen wurden zu Kraftwerken, die die Energie ins Fernwärmenetz speisten. Ende der 70er Jahre gab es die ersten Container für Altglas. Die Vorreiterolle sielte damals Hannover. Mitte der 80er Jahre folgten Altpapierbehälter.

Heute sind Aufbereitung und Wiederverwertung professionell organisiert. Mehr als 3.000 Wertstoffhöfe existieren in Deutschland und sind straff organisiert. Mehr als 15 Sorten Abfall können hier abgegeben werden. Vieles lässt sich weiter verwerten oder zur Energiegewinnung nutzen. Nicht wiederverwertbare Teile fachgerecht entsorgt.

Einer dieser Wertstoffhöfe ist in Niemegk und gehört der Abfallwirtschaft Potsdam-Mittelmark GmbH (APM).